Auf mehr als 2000 Stunden summiert sich die Zeit, die allein die einheimischen DRK-Mitglieder seit Sonntag ehrenamtlich im Dienste der Hochwassergeschädigten aus Greiz und Umgebung verbracht haben.
Greiz. "Eine solche Situation hatten wir noch nicht. Aber es ist alles ordentlich abgelaufen." Mit diesen Worten resümierte Renate Linke, Geschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Landkreis Greiz, die Flutwoche.
Der Katastropheneinsatz für die Rotkreuzler endete erst am gestrigen Vormittag, als die letzten Evakuierten aus der Notunterkunft in der Turnhalle der Regelschule in Greiz-Pohlitz abgeholt wurden und die Halle beräumt wurde. Heute will man sich um eigene Hochwasserschäden kümmern, hat doch die Weiße Elster auch das DRK-Katastrophenschutzobjekt in Berga überflutet.
Etwa 70 Mitglieder des Kreisverbandes waren seit dem vergangenem Sonntag im Einsatz, unterstützt von etwa zehn Mitarbeitern der Rettungsambulanz Greiz GmbH. Auf mehr als 2000 Stunden summiere sich die Zeit, die Rotkreuzler ehrenamtlich im Dienst der Flutopfer verbracht haben. Neben dem Sanitäts- und dem Betreuungszug sei am Sonntag und am Montag auch die DRK-Wasserrettungsstaffel mit ihren Schlauchbooten sowie mit Tauchern an mehreren Stellen im Elstertal gefragt gewesen. Den Kreisverband hatten zeitweise Rotkreuzler aus Artern, Schleusingen, Sonneberg und Suhl verstärkt. Die Sonneberger seien am Mittwoch nach ihrem anderthalbtägigen Einsatz in Greiz gleich nach Sachsen zur Hochwasserhilfe weitergefahren.
In den von DRK-Zügen betreuten Notunterkünften Pohlitz und Irchwitz (Kurt-Rödel-Halle) seien in der Spitze rund 170 Evakuierte aller Generationen beider Geschlechter betreut worden. Eine völlig neue Erfahrung sei es auch gewesen, ab Dienstag in Pohlitz muslimische Asylbewerber im selben Raum mit einheimischen Flutopfern zu betreuen. Aber auch diese Herausforderung habe zur Zufriedenheit aller gemeistert werden können, gab Linke zu verstehen.
Auch sie ist beeindruckt von der Vielzahl der Menschen, die sich beim DRK spontan als Helfer gemeldet haben. Allerdings sei es "nicht ganz so einfach", Freiwillige in der Rettung einzusetzen, wo jeder Handgriff auf Anhieb sitzen müsse. Deshalb habe man den Freiwilligen empfohlen, beispielsweise mit der Feuerwehr Sandsäcke zu füllen.
"Die letzten Tage haben gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Katastrophenschutz ist", resümierte Linke. "Wir vom DRK würden uns freuen, wenn sich weitere Freiwillige bereit erklären würden, in unserem Katastrophenschutzzug aktiv mitzumachen. So eine Katastrophe kann schließlich jeden treffen."
Marius Koity / 08.06.13 / OTZ Greiz
Vom Sonntag, dem 02.06.2013 bis Freitag, dem 07.06.2013 waren vom DRK Münchenbernsdorf bis zu 13 Helfer im Hochwasser-Einsatz. Besonders die Stadt Greiz war von der Hochwassersituation betroffen. Die Rot-Kreuzler haben viele Bürger in die Ausweichquartiere der Greizer Sporthallen mit Rettungsmitteln transportiert, Suchauskünfte gegeben, damit Angehörige sich finden, die gesamte Betreuungs- und Verpflegungseinheiten unterstützt und in den Übernachtungsmöglichkeiten als Ansprechpartner gedient. Ob Jung oder Alt, Gesund oder Krank, Deutscher oder Ausländer, die Helfer haben ihr Bestes gegeben, um die Zeit so gut wie möglich in Greiz für die Betroffenen zu überbrücken.