Es war bereits dunkel am Dienstag, dem 27.10.2009 um 18:10 Uhr zwischen Naundorf und Möckern im Landkreis Greiz – genau im Mühlenweg. Dies ist eine unbeleuchtete Straße außerhalb der Ortschaft, rechts und links nur Felder, Bäume und keine Menschen in Sicht. Es ereignete sich auf Grund der zu engen Straßenverhältnisse und unangepassten Geschwindigkeit ein Verkehrsunfall zwischen zwei Pkws. Bei dem Frontalzusammenstoß überschlägt sich ein Fahrzeug und bleibt auf dem Dach liegen. Aus diesem Fahrzeug wird der Fahrer heraus geschleudert und unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Der zweite Pkw wird durch die Aufprallwucht in ein angrenzendes Feld geschleudert, eine Person ist eingeklemmt, die zweite Person im Fahrzeug kann sich daraus befreien und läuft im Schockzustand entlang der Straße.
Während der ersten 15 min. nach dem Unfall halfen von zehn vorbeifahrenden Fahrzeugen gerade einmal eine Person die anhielt und Hilfe anbot. Es wurde weder der Rettungsdienst oder die Polizei angerufen.
Der letztere Part war keine Übung, das Rote Kreuz Münchenbernsdorf und Gera sowie die Freiwilligen Feuerwehren von Großenstein sowie Ronneburg wollten gern in unserer Region testen, wie viele Autofahrer anhalten und Erste-Hilfe leisten.
Es ist absolut erschreckend, dass nur eine Person helfen wollte. Was ist, wenn die vorbeifahrenden Fahrer selbst in einen Verkehrsunfall geraten und niemand hilft? Die Münchenbernsdorfer Jugendrotkreuzlerin, Melanie Stiebert, wurde als Schockverletzte geschminkt und hoffte, dass ein Fahrzeugführer anhält und Erste-Hilfe leistet. Nein, was passierte, einige Autofahrer gaben extra Gas und fuhren direkt, zwischen den beiden zerstörten Pkws an der Unfallstelle vorbei, so musste Melanie Stiebert noch selbst aufpassen, dass ihr nichts passiert.
Um 18:30 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Großenstein und Ronneburg zur Unfallstelle alarmiert, diese wussten bis dahin nicht, dass es eine Übung war.
18:50 Uhr traf dann der „Rettungsdienst“, in Form von zwei Rettungswagen des DRK Gera und den zehn Jugendrotkreuz-Helfern aus Münchenbernsdorf ein und leisteten dann die notwendige medizinische Hilfe. Es war die erste Zusammenarbeit zwischen dem Jugendrotkreuz Münchenbernsdorf und den beiden Freiwilligen Feuerwehren, die wirklich sehr gut funktionierte. Deshalb verständigten sich auch diese Organisationen, die Kooperationen auszubauen.
Persönliche Anmerkung:
Wenn Sie Angst haben bei einem Unfall zu helfen, dann rufen Sie mindestens den Rettungsdienst (Telefon 112) an oder besuchen Sie am Samstag, dem 16. Januar 2010 um 08:30 Uhr einen Erste-Hilfe-Auffrischungskurs im DRK-Haus Münchenbernsdorf. Dieser Auffrischungskurs kostet gerade nur 5 Euro und für diesen Beitrag kann Leben gerettet werden. Weitere Informationen bei Frau Petra Gerlach, Telefon 036604 21934.