„Immer mehr Menschen in Deutschland werden immer älter“. Infolge dieses Prozesses entwickelte sich in den vergangenen Jahren die Pflegebedürftigkeit zum allgemeinen Lebensrisiko. Man hört in den Medien fast täglich solche Botschaften, doch wie sieht es aus, wenn ein Familienmitglied direkt davon betroffen ist?
Gerade in unserem ländlichen Bereich lebt ein großer Teil der älteren Menschen generations- übergreifend mit Kindern oder Enkeln in eigenen Häusern oder Gehöften. Wird ein Angehöriger zum Pflegefall, wird in der Regel im familiären Umfeld mit dem Pflegebedürftigen gemeinsam entschieden, wie die Pflege abgesichert werden kann, um einen Heimaufenthalt zu umgehen oder hinauszuschieben.
Die Tendenz zeigt, dass meistens in Kombination aus Eigenleistung der Angehörigen und Hilfe eines professionellen Pflegedienstes gepflegt wird.
Leben die Pflegebedürftigen allein oder Angehörige sind nicht vor Ort, finden sie in der Regel über den Kontakt zu einem Pflegedienst neben der pflegerischen Versorgung oftmals die einzige Möglichkeit zur Kommunikation.
Und wie geht der Pflegebedürftige selbst mit seiner neuen Situation um?
Es dauert schon eine geraume Zeit, bis sich der Pflegebedürftige selbst eingesteht, dass er nun auf Hilfe Anderer angewiesen ist. Dazu kommt, dass der Pflegdienst Zutritt in die Privatsphäre erhält und das Privatleben des Pflegebedürftigen im Interesse einer qualitätsgerechten Pflege offen gelegt werden sollte. Oftmals ist es auch notwendig, dass das Wohnumfeld an die Pflege angepasst werden muss oder dass sich der gesamte Tagesablauf des Pflegebedürftigen durch die pflegerischen Tätigkeiten verändert. Dazu erfolgt natürlich eine gemeinsame Absprache zwischen unserem Pflegedienst, dem Pflegebedürftigen und den Angehörigen.
Zweifel und Vorsicht kennzeichnen den Beginn der pflegerischen Beziehungen, aber nach ein paar Tagen haben sich beide Seiten aufeinander abgestimmt.
Doch auch für den Pflegedienst ist jeder neue Patient eine Herausforderung. Wichtig dabei ist es für uns, schnellst möglichst ein Vertrauensverhältnis zu dem neuen Pflegebedürftigen aufzubauen.
Ein Weg dazu ist, dass unser Pflegedienst seine Bezugspflege durch ein territorial zugeordnetes Pflegeteam realisiert. Das heißt, dass in der Regel im Territorium Münchenbernsdorf gleich bleibend zwei bis drei Pflegefachkräfte die Pflege im häuslichen Umfeld realisieren und den Kontakt zu den Hausärzten aufnehmen. Der Pflegebedürftige weiß also, dass auch nur seine bekannten Gesichter zu ihm kommen, um Hilfe und Unterstützung zu geben oder bei Problemen sich automatisch dem Hausarzt konsultieren.
Welche Leistungen bietet unser DRK-Pflegedienst in Ihrem Territorium an?
- Pflege nach dem Pflegeversicherungsgesetz mit Pflegeberatungsbesuchen und der Beratung pflegender Angehöriger
- Allgemeine medizinische Behandlungspflege nach ärztlicher Verordnung
- Hauswirtschaftliche Versorgung
- Vermittlung von Mahlzeitendiensten
- Anschluss an ein Hausnotrufsystem
- Soziale Betreuung in den Seniorennachmittagen im DRK Haus Münchenbernsdorf
Seit geraumer Zeit geben sich unsere Mitarbeiter nicht mehr mit Ihrem Wissen und Können der allgemeinen pflegerischen Leistungen zufrieden. Sie haben sich der Herausforderung von speziellen Leistungen durch Zusatzqualifizierungen gestellt.
Als Spezialisierung unseres Pflegedienstes des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Greiz bieten wir
- Fachschwester als ausgebildete Wundmanagerin
- Parenterale Ernährung über venöse Zugänge
- Intensivmedizinische Versorgung beatmungspflichtiger Patienten über 24 Stunden im häuslichen Umfeld (maschinell beatmete Patienten, die aus den intensivmedizinischen Stationen der Kliniken entlassen werden können - hierzu gibt es spezielle Verträge zwischen dem DRK mit den Krankenkassen)
- Zusätzliche Betreuungsangebote für Demenzkranke und Schwerstpflegebedürftige zur kurzzeitigen Entlastung pflegender Angehöriger
Welches Angebot unseres Pflegedienstes von Ihnen genutzt werden kann, wie diese Leistungen finanziert werden, wie die Einstufung in die Pflegebedürftigkeit erfolgt und was man schon im Vorfeld dabei beachten sollte, welche Neuerungen es in der Pflegeversicherung gibt, auf alle diese Fragen werden wir im Rahmen einer Beitragsserie in diesem Informationsblatt demnächst näher eingehen.
DRK Pflegeteam Münchenbernsdorf, Ansprechpartner Frau Silvia Kleinstäuber, Telefon 0162 7295340, oder die zuständige Pflegedienstleiterin in der DRK Sozialstation Zeulenroda, Frau Marika Fülle, Telefon 036628 499 -14.